Das Münchner Filmfest startet am kommenden Wochenende. Auch in diesem Jahr finden sich zwei interessante iranische Filme im Programm:
FOR RANA ist ein im modernen Zirkuskontext spielendes Familien-Melodram. Aref, der Vater, ist Motorrad-Akrobat. Als Stuntfahrer ist er brenzlige Situationen gewöhnt. Als sich der Gesundheitszustand seiner siebenjährigen Tochter rapide verschlechtert, muss ein Spenderherz gefunden werden. Doch die Familie des potentiellen Spenders verlangt viel Geld.
Das Spielfilmdebüt von Regisseur Iman Yazdi feierte beim Festival in Südkorea beim Busan International Filmfestival Weltpremiere. In München läuft der Film in der Reihe International Independents am 01.07. um 15 Uhr und am 05.07. um 21:30 Uhr.

Die Filmemacherin und visuelle Künstlerin Bani Khoshnoudi feierte bereits 2012 mit ihrem ersten Langfilm ZIBA internationale Erfolge. Nun kehrt die in den USA ausgebildete und im Exil in Mexiko und Frankreiche lebende iranische Künstlerin mit ihrem dritten Film THE VANISHING POINT nach München zurück.
In diesem sehr persönlichen dokumentarischen Essayfilm, der beim Filmfest in der Wettbewerbssektion CineRebels präsentiert wird, erinnert Khoshnoudi in einer poetischen Collage aus Fotos, Erinnerungen und Objekte an ihre Cousine, die 1988 als politische Gefangene ermordet wurde und reflektiert zugleich das generationelle, kollektive Trauma und die damit einhergehende Sprachlosigkeit.
Die Regisseurin verließ bereits als Kleinkind 1979 mit ihren Eltern den Iran. Das gesammelte Material entstand zwischen 2000 und 2014, also über eine Zeit von fünfzehn Jahren, bis Khoshnoudi nicht mehr in den Iran reisen konnte.
Weltpremiere feierte THE VANISHING POINT beim Festival Visions du Réel in Nyon. Eine auführliche Besprechung des Essayfilms von Dunja Bialas ist bei artechock zu finden.
Bani Khoshnoudi ist beim Filmfest zu Gast und beantwortet nach den Vorführungen am 04.07. um 18 Uhr sowie am 05.07. um 12 Uhr Fragen zum Film.


