Sonntag, 14. Juli 2024 – 16:30 Uhr
Hybridfilm, Deutschland 2024, 84 Min., Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Im Anschluss Gespräch mit Regisseurin Narges Kalhor
Das Wort „Shahid“ bedeutet Zeuge oder Märtyrer. Für die Regisseurin ist „Shahid“ Teil ihres Namens und sie möchte diesen religiös gelesenen Verweis aus ihren Dokumenten entfernen lassen. Dazu muss sie sich nicht nur mit ihrer Familiengeschichte und Herkunft, sondern auch mit der deutschen Bürokratie sowie ihrer Identität und migrantischen Biografie auseinandersetzen.
Die Narges im Film, eine Schauspielerin, fungiert als Avatar der Regisseurin. Diese fiktionale Figur lehnt sich immer wieder gegen ihre Schöpferin auf und hinterfragt deren Autorität. Unfreiwillig begleitet wird Narges von ihrem Urahn, dem Shahid, und dessen Kumpeln, die sich nicht so ohne weiteres aus der Geschichte auslöschen lassen wollen.
Narges Kalhor war mit ihren ästhetisch innovativen, augenzwinkernd humorvollen, feministisch und postmigrantisch geprägten Filmen schon mehrfach bei CINEMA IRAN zu Gast. Auch SHAHID überzeugt wieder durch die kunstfertige Hybridisierung von Fiktion und Realität, Vergangenheit und Gegenwart, die zum gemeinsamen Schmunzeln, Lachen und Nachdenken einlädt.
Regie: Narges Kalhor
Buch: Narges Kalhor & Aydin Alinejadsomeeh
Kamera: Felix Pflieger
Schnitt: Narges Kalhor & Frank J. Müller
Musik: Marja Burchard
Mit Baharak Abdolifard, Nima Nazarinia, Saleh Rozati, Thomas Sprekelsen u.a.
Kinostart am 1. August 2024