Uraufführung
Samstag, 19. Juli 2025, 20:00 Uhr
Sprechen in der Wunde: Über Erinnerung, Sprache und Widerstand
Ein performativer Denkraum mit Maryam Palizban
In ihrer Präsentation richtet Maryam Palizban den Blick auf die tiefgreifenden Auswirkungen des gegenwärtigen Kriegs im Iran – auf Körper, Sprache und Erinnerung. Sie fragt, was dieser Krieg mit der Revolution „Frau – Leben – Freiheit“ und der bislang kaum wahrgenommenen iranischen MeToo-Bewegung gemacht hat: mit ihren Stimmen, ihrer Sichtbarkeit, ihrer Zukunft.
Aus poetischen, politischen, subjektiven und analytischen Perspektiven erkundet sie, wie Widerstand weitergetragen werden kann – trotz Angst, Trauma und dem Versuch, alles zum Schweigen zu bringen.
Was heißt es, zu sprechen – und was heißt es, nicht sprechen zu können? Wie wird ein Körper zum Ort des Widerstands? Und wie lässt sich Zeug*innenschaft erinnern, ohne erneut zu verletzen?Zwischen Intimität und Analyse, Fragment und Geste bewegt sich die Form dieser Präsentation – entstanden im Spannungsfeld von Performance, Rede und poetischer Reflexion.
Sie öffnet einen Raum für das Unabgeschlossene: für Zerrissenheit und für Sprache, die erst im Wundsein hörbar wird.

Die iranische Schauspielerin, Regisseurin, Dichterin und promovierte Theaterwissenschaftlerin verbindet in ihrer Arbeit künstlerische Praxis mit theoretischer Reflexion. Ihre Projekte bewegen sich zwischen Bühne, Film und Forschung – getragen von einem tiefgreifenden Interesse an Formen des Widerstands, des Erinnerns und der Sichtbarmachung. 2018 eröffnete sie mit ihrem Vortrag Filme, die brennen eindrucksvolle Einblicke in die politische Energie des iranischen Kinos. Bereits 2016 war sie als Hauptdarstellerin in Reza Dormishians Film LANTOURI bei CINEMA IRAN in München zu Gast.